Wenn man ein Haus hat, welches im Keller unterhalb des Kanalniveaus liegt, kommt man kaum um eine Hebeanlage im Keller aus. Hat man auch noch ein Bad im Keller, so benötigt man auch eine Anlage mit Häckselwerk (Fäkalientauglich).
Doch eine solche Anlage läuft nur dann gut, wenn man sie pflegt. Und wenn sie dann mal nicht läuft…
Eines vorweg. Ich bin kein Profi, kein Sanitär- oder Heizungsinstallateur und auch kein Elektriker. Daher sind meine Tipps absolut als „Hobby“ anzusehen und geschehen auf eigene Gefahr. Sicherer ist es immer, einen Fachmann zu beauftragen.
Funktion
Eine Hebeanlage ein geschlossenes System und das ist auch gut so, es werden schließlich Abwässer aus
Waschmaschinen und Toiletten entsorgt. Würde eine Hebeanlage mit einem offenen Sammelkasten ausgestattet, wäre die Geruchsbelästigung schlicht unerträglich. Bei Hebeanlage mit einem Entlüftungsanschluss (siehe Bild: 31) bietet es sich an, diesen nach außen zu führen oder mit einem Aktivkohlefilter zu versehen. Gut funktioniert Aktivkohle aus dem Aquariumsbedarf. Diese kann direkt im Rohr in einen Filtersack gefüllt werden und bei jeder Reinigung getauscht werden.
In einer Hebeanlage befindet sich die Pumpe, die wiederum mit einem Schneidwerk ausgestattet ist. Innerhalb der Hebeanlage ist ein Schwimmerschalter installiert, über den die Pumpe an- und abgeschaltet wird. Wie in jeder herkömmlichen Toilette stellt das hartnäckigste Reinigungsproblem in einer Hebeanlage Kalk- und Kalkstein dar, der sich dort festsetzt, wo über einen längeren Zeitraum stehendes Wasser vorhanden ist (vor allem der Randbereich). Genauso wie Urinstein stellen Kalkflecken oder Kalkränder chemische Verbindungen dar, die auf fast jedem Untergrund sehr gut haften, in der Zusammensetzung sind sie Zement sehr ähnlich.
Diese Ablagerungen müssen regelmäßig entfernt werden. Kalkablagerungen behindern die mechanischen Vorgänge, z.B. den Schwimmerschalters, und bieten gute Untergründe für Anhaftungen wie Fette und Öle. Zusammen mit Haaren bilden diese die Basis für weitere Ablagerungen.
Reinigung
Die innere Reinigung einer Hebeanlage erfolgt durch die Einsatz eines entsprechenden Mittels, entweder direkt über die Toilette oder ein Entlüftungsrohr (siehe Bild: 31), über dass das Reinigungsmittel zugeführt werden kann. Vor dem Befüllen mit dem Reiniger muss die Hebeanlage abgeschaltet werden (Netzstecker ziehen), damit das Mittel nicht sofort abgepumpt wird. Nach dem Einfüllen benötigt der Reiniger eine gewisse Einwirkzeit (welche Mengen und welche Einwirkzeit, ist meist auf der Verpackung oder dem Etikett des Reinigers angegeben). Bitte die Angaben einhalten, denn nur so wird die Anlage richtig sauber.
Die Reinigung der Hebeanlage wird alle drei Monate durchgeführt, um einen einwandfreien Betrieb zu gewährleisten.
Doch was ist, wenn die Fäkalienhebeanlage doch einmal „hakt“?
Ja, das ist die Hauptursache, wenn das Schneidwerk steht. Merkbar ist dies, zum Einen, weil kein Wasser mehr gefordert wird und in der Toilette etc stehen bleibt, zu Anderen, dass die Anlage nur noch summt.
Da das Schneidwerk sehr scharfe rotierende Messer enthält, die wir von „Unrat“ befreien müssen, MUSSdie Anlage vorher stromlos gemacht werden. Empfehlenswert sind bei dieser Arbeit Handschuhe, da es nicht wirklich angenehmen ist, in der Sc****e zu wühlen. Ach, geruchsempfindliche Menschen sollten diese Wartung nicht durchführen bzw. eine Nasenklammer tragen. Vor den nächsten Schritten sollte man eine Auffangwanne (ich nutze immer den unteren Teil eines alten Katzenklos) unter den Anschluss der Toilette an der Hebeanlage stellen, da aus dem Anschluss Wasser auslaufen wird und man auch den Unrat irgendwo lagern muss. Zudem sollten ausreichend Lappen in greifbarer Nähe sein.
Dann entfernt man den Anschluss der Toilettenspülung (siehe Bild: 35) von der Hebeanlage, so dass man Zugriff auf die Messer hat. Nun entfernt man alles, was an oder auf den Messern liegt. Vorsicht die Messer sind echt scharf. Kann man die Messer wieder leicht drehen, schließt man das Abflussrohr der Toilette wieder an und prüft auf Dichtigkeit. Jetzt kann die Anlage wieder an den Strom angeschlossen werden und sollte wieder pumpen.
Wenn dies nicht der Fall sein sollte, liegt ein anderer Defekt vor, welcher vom Sanitärunternehmen des Vertrauens behoben werden sollte.
Wenn die Anlage jedoch wieder läuft, sollte eine Reinigung anschließend durchgeführt werden, wie ich es auch schon oben beschrieben habe.
Viel Erfolg…