Es wird kalt, nicht nur draußen, sondern auch im Haus. Das sollte mit einer funktionstüchtigen Heizung nicht geschehen. Aber was wenn doch? Tatsächlich kann die Lösung recht einfach und günstig sein.
Eines vorweg. Ich bin kein Profi, kein Sanitär- oder Heizungsinstallateur und auch kein Elektriker. Daher sind meine Tipps absolut als „Hobby“ anzusehen und geschehen auf eigene Gefahr. Sicherer ist es immer, einen Fachmann zu beauftragen.
So, nachdem das klar ist, kommen wir zur Analyse des Fehlers.
Wenn bei dem Heizkreis an den Temperaturen des Vor- und Rücklaufs der Vorlauf kälter ist als der Rücklauf, kann man davon ausgehen, dass die Heizkreispumpe ein Problem hat.
Hierbei gibt es 3 Möglichkeiten:
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Luft in der Pumpe
Wenn man in letzter Zeit einen Heizkörper entfernt hat oder andere Arbeiten am Heizungssystem vorgenommen hat, welche zu Luft in den Leitungen führen könnten, sollte man dies als erstes prüfen. In meinem Heizkreis ist eine Will Pumpe verbaut, diese kann sehr einfach entlüftet werden. Dazu entfernt man VORSICHTIG die Schraube auf der Vorderseite der Pumpe, Achtung! Es läuft heisses Wasser aus der Schraube. Also Lappen bereithalten und Eimer unterstellen. Läuft Wasser aus, ist keine Luft mehr im Pumpenköper.
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Welle hängt fest
Das Verfahren ist ähnlich wie beim Entlüften der Pumpe. Aber vorher muss die Pumpe stromlos sein, am Besten man schaltet die Heizung aus. Nun schraubt man die Schraube ganz heraus (ja, es läuft mehr Wasser aus der Pumpe, ergo schnell arbeiten) und dreht mit einem Schraubenzieher (je nach Pumpe Kreuz- oder Schlitzschraubendreher) die darunterlegende Welle in Förderrichtung (diese sollte auf der Pumpe angegeben sein). Lässt sich die Welle leicht drehen, war es nicht das Problem, hing sie fest und dreht sich nun wieder, kann man die Pumpe wieder schließen und die Heizung starten. Jetzt Daumen drücken und schauen, ob die Leitung oberhalb wärmer wird.
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Anlaufkondensator defekt
Wenn die beiden vorherigen Punkte nicht funktioniert haben, kann es auch noch der Anlaufkondensator sein. Hierzu muss aber die Elektronik der Pumpe geöffnet werden. Als erstes macht man die Pumpe wieder, wie oben, stromlos. Dann öffnet man vorsichtig die Elektronik. Dort ist ein größerer Kondensator verbaut (bei mir war es ein 400V 2,6µF 10% Toleranz). Diesen kauft man neu (findet man auch bei Amazon) und lötet den wahrscheinlich defekten Kondensator aus und den neuen ein. Bei mir war leider der neue Kondensator größer als der Originale und musste somit außerhalb des Gehäuses bleiben (nicht schön, aber selten 😉 ). Jetzt alles wieder zusammenbauen und Heizung einschalten. Daumen drücken und schauen, ob die Leitung oberhalb wärmer wird.
Geht die Heizung immer noch nicht??? Dann muss wohl doch ein Profi ran. Also ab ans Telefon und den Heizungsinstallateur des Vertrauens anrufen. Vorher sollte man noch beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen Antrag auf Förderung von hocheffizienten Heizungspumpen stellen. Dieser ist schnell gemacht und man erhält bis zu 30% der Kosten erstattet.
Wenn die Heizung doch geht, hat man eine Reparatur von ca. 600,00 Euro durch ein Ersatzteil von ca. 7,00 Euro verhindert und hat auch noch der Umwelt einen Gefallen getan, da keine neue Pumpe benötigt wurde.